VERÄNDERUNG. ZWISCHEN GESTALTEN UND GESCHEHENLASSEN.
- Andrea Pfäffli

- 29. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Ich mag Veränderung.
Ich war schon immer die, die Bewegung sucht, Neues spannend findet, Herausforderungen gerne annimmt.
Und vielleicht genau deshalb stecke ich gerade mitten in der wohl intensivsten Veränderungsphase meines bisherigen Lebens.
2024 habe ich meinen Job bei Jungwacht Blauring Schweiz gekündigt. Eine Organisation, in der ich fast zehn Jahre mit viel Herzblut, Begeisterung und –Hand aufs Herz – vermutlich übermässig grossem Idealismus gearbeitet habe.
Es war mehr als ein Job. Es war Verbundenheit, Leidenschaft, Zuhause.
Doch irgendwann kam der Moment, loszulassen und Raum für Neues zu schaffen.
Was dieses Neue sein würde, wusste ich damals allerdings noch nicht.
Kurz darauf traf ich zwei grosse Entscheidungen. Und das mehr oder weniger gleichzeitig:
Ich wollte eine Familie gründen. Und ich wollte mich selbstständig machen.
Beides mutige Schritte. Und beides zusammen – ganz ehrlich – ein Sprung ins eis-eis-eiskalte Wasser. Ohne Neoprenanzug.
Die Monate danach waren herausfordernd.
Ich war schwanger und baute parallel meine Selbstständigkeit auf. Das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, war vorprogrammiert. Fragen nach «Was kommen wird», «Ob ich dem allem genügend werde» und «wie ich meine Rechnungen zahle» drehten sich in all ihren Variationen Tag auf Tag ab in meinem Kopf.
Oft fühlte ich mich überfordert. Manchmal verzweifelt. Zwischendrin aber auch wieder euphorisch, voller Tatendrang und Zuversicht.
Es war – und ist, bei aller Bescheidenheit – ein Wechselbad der Gefühle.
2025 kam mein Sohn zur Welt. Und mit ihm eine von Grund auf neue Sortierung meines Lebens. Mein Alltag, meine Beziehungen, mein Beruf, meine Identität – alles wurde neu zusammengesetzt, neu gewichtet.
Seither folgen die Veränderungen quasi in der wöchentlichen Dauerschlaufe. Mein Kind entwickelt sich, lernt dazu. Und ich, ich passe mich an. Verändere Routinen, verschiebe Prioritäten, lasse los. Immer wieder aufs Neue.
Gleichzeitig wächst mein Unternehmen. Ich erhalte mehr Anfragen, als ich je gedacht hätte (Wow!!). Und mit jeder neuen Kundin, jedem neuen Projekt, kommen neue Themen, neue Dynamiken und neue Fragen an mich selbst.
Oft ertappe ich mich in all dem zwischen zwei Polen: Dem Wunsch, alles zu gestalten – und dem Wissen, dass manches einfach geschehen muss. Zwischen Kontrolle und Vertrauen. Zwischen Planung und Hingabe.
Und genau dort, in dieser Spannung, spielt sich Veränderung ab. Nicht nur in meinem Leben, sondern in jedem Veränderungsprozess – ob in Teams, Organisationen oder bei Einzelpersonen.
Ich begleite Menschen und Organisationen in Veränderung. Und gerade weil ich selbst mittendrin bin, weiss ich, wie ambivalent sie sein kann: Wie beängstigend und gleichzeitig belebend. Wie anstrengend, energieraubend und gleichzeitig erfüllend, energiespendend. Wie sie alles durcheinanderbringt und gleichzeitig neue Klarheit schafft.
Veränderung bedeutet, sich immer wieder selbst zu begegnen. Und zu lernen, dass beides seinen Platz hat: das Gestalten und das Geschehenlassen.
In diesem Blog schreibe ich künftig – mal regelmässiger, mal gar nicht – über meine Erfahrungen im Alltag rund um Veränderung. Echt, nahbar und zugleich mit dem Blick einer Fachfrau auf Kommunikation und Organisationsentwicklung.
Über das, was leichtfällt.
Über das, was schwerfällt.
Und über das, was hilft, damit Veränderung gelingt.
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Und vielleicht finden wir dadurch gemeinsam ein bisschen mehr Gelassenheit im Wandel.

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